Jeder Badener kennt es und spätestens beim Fußball-Spiel des Karlsruher SC oder des SC Freiburg hört man die Hymne über das schönste Land der Republik: Das Badnerlied wird von KSC- Fans und Badenern gleichermaßen mitgesungen - ob im Stadion, auf Festen von Vereinen und Gemeinden oder Großveranstaltungen – wirklich jeder hat es im Badischen schon mindestens einmal mitgesungen. Die badische Identität hat viele geschichtsträchtige Symbole, in denen sich die Menschen aus der Region und Heimat Baden wieder erkennen. Und das Badnerlied ist wohl eines der wichtigsten für heimatverbundene Badener.

In aller Munde und immer noch im Trend: Das Loblied der Badener besingt die schönen Sehenswürdigkeiten Badens und ist zugleich Symbolträger der Geschichte des Landesteils. Das Loblied der Badener handelt von der Entstehung des Großherzogtums Baden und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das Lied ist über die Grenzen Badens hinaus populär, sein Ursprung allerdings liegt weitestgehend im Dunkeln genau wie der Autor und Komponist des Stückes. Anhand der im Text beschrieben Orte, kann man zwar den Entstehungszeitraum zwischen 1860/65 und 1871 etwas einschränken. Doch in einem Schulliederbuch von 1915 wird es als altes Soldatenlied und die Melodie als alte badische Volksweise bezeichnet. Nur eins ist historisch sicher: Dass die vierte Strophe „Alt-Heidelberg du feine…“ aus dem „Trompeter von Säckingen“ (1854) von Victor Scheffel stammte. Also kann man entweder weiter spekulieren oder einfach lauthals mitsingen und die Freude der Badener miterleben.

Das schönste Land

In der Jubiläumsausstellung „900 Jahre Baden“, die 2012 im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt gezeigt wurde, fand man den bisher ältesten Druck des Badnerliedes von 1896. Jedoch wieder ohne Hinweis auf den Verfasser und nur die erste, dritte und fünfte Strophe waren erwähnt. Für Kenner ist das kaum verwunderlich. Das Lied wird auch heute noch in vielen verschiedenen Versionen gesungen – die offizielle unterscheidet sich dabei stark von der „inoffiziellen“ Version. Doch abgesehen von ironischen Seitenhieben auf die schwäbischen Nachbarn und Umdichtungen einzelner Zeilen, variiert die Strophenreihenfolge damals wie heute - am Ende des 20. Jahrhunderts waren es einmal um die 500, inzwischen sind es sicher mehr.

Glaubt man den Textzeilen des Badnerliedes, gibt es kein schöneres Land in Deutschland als das Badner Land. Und alle haben nur ein Ziel - Badner zu sein. Die Melodie ist eingängig und schmissig, der Text erzählt von der Schönheit und dem Reichtum eines Landes. Kein anderes „Landeslied“ hat einen so durchschlagenden Erfolg und zu so vielen neuen Texten sowie neuen Strophen inspiriert.

Forscher sind der Ansicht, dass das Badnerlied sich ursprünglich aus dem Sachsenlied ableitete, weil die ersten Strophen der Lieder bis auf den Regionalbezug nahezu identisch sind. Ob nun von Baden oder ursprünglich aus Sachsen kommend: Das Loblied der Badener hielt über die Jahrzehnte Einzug in viele andere Regionen Deutschlands. Landsmannschaften um 1900 im Elsass, Pfalz, Bayern, Franken, Württemberg oder Hessen dichteten kurzerhand den Text auf die eigene Heimat um.

1921 wollte der Direktor der badischen Landesbibliothek, dass das Badnerlied zur offiziellen Hymne Badens wird – zunächst ohne großen Zuspruch. Erst als der Komponist Emil Dörle einige Jahre später aus dem Badnerlied den Marsch „Hoch Badnerland“ komponierte, wurde es im Standardrepertoire badischer Blaskapellen übernommen. Und bis heute noch wird es bei offiziellen und inoffiziellen Anlässen mit Stolz zum Besten gegeben.

Das Badenerlied als Video auf dem Badenkanal

Liedtext Badnerlied:

Das schönste Land in Deutschlands Gau’n,
das ist mein Badner Land.
Es ist so herrlich anzuschaun
und ruht in Gottes Hand.

Refrain:

D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
In Haslach gräbt man Silbererz,
Bei Freiburg wächst der Wein,
im Schwarzwald schöne Mädchen,
ein Badner möcht’ ich sein.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
In Karlsruh’ ist die Residenz,
in Mannheim die Fabrik.
In Rastatt ist die Festung
und das ist Badens Glück.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
Alt-Heidelberg, du feine,
du Stadt an Ehren reich,
am Neckar und am Rheine,
kein’ and’re kommt dir gleich.
D’rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
Der Bauer und der Edelmann,
das stolze Militär
die schau’n einander freundlich an,
und das ist Badens Ehr.