Es scheint, als ob die Schwaben seit je her eine Traditionsfeindschaft mit den Badener hegen. Die beiden Nachbarn könnten unterschiedlicher nicht sein – denn im Gegensatz zum fleißigen, sparsamen Schwaben ist der Badener eher gemütlich und genussfreudig. Böse Zungen behaupten ja, dass selbst eine Beerdigung in Baden lustiger als der durchorganisierte Pflichthumor auf der schwäbischen „Fasnet“ sei. Und so wundert es nicht, dass bis heute zwischen den ewigen Streithähnen ein Kleinkrieg herrscht.

Im Alltag sind es oft nur Sticheleien, im Stadion hagelt es da schon die eine oder andere verbale und sogar körperliche Attacke, wenn etwa der Karlsruher SC und der VfB Stuttgart aufeinandertreffen. Fans im Stadion sind eine Sache für sich, hier wird die Feindseligkeit der Badener und Schwaben krass aufzeigt.

Doch hat dieser ewige Disput wohl eher seinen Ursprung in den politischen Konflikten des vergangenen Jahrhunderts.

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Das Verhältnis zwischen den beiden Teilen des Landes Baden-Württemberg ist von diversen beidseitigen Kränkungen geprägt. Dass man in Baden sehr viel kritischer auf Württemberg blickt als umgekehrt, lässt sich aus Benachteiligungen herleiten, die ein badisches Trauma erzeugten. Während man einerseits nur vom „Großherzogtum Baden“ sprach, durfte sich die Nachbarregion Württemberg „Königreich“ nennen – ein Affront. Hinzu kommt dann die „Badische Revolution“ von 1848, bei der die demokratischen und liberalen Bestrebungen der Badener eine eigene Republik zu gründen von konservativen Kräften aus Württemberg unterdrückt wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Baden-Württemberg von den Siegermächten USA und Frankreich in die Teile Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden aufgeteilt. Doch ein Volksentscheid über die Vereinigung aller drei zu einem Südweststaat führte zu einem Zusammenschluss – trotz vehementem Widerstand der Badener, die sich auf ihre eigenen Werte und Traditionen beriefen. 40% der Nordbadener und 60% der Südbadener lehnten die neue Zusammenlegung vehement ab, während 90% der Schwaben dafür stimmten. Baden verlor dadurch eine ganze Reihe zentraler Funktionen, angefangen mit Regierung und Parlament, die es in Karlsruhe vorher gegeben hatte.

Schnell wurde das Malheur allen Beteiligten klar und man versuchte die Situation zu entschärfen und gegenzusteuern. Auch deshalb wurden bewusst diverse Zentren der Wissenschaft und Kultur in badischen Großstädten angesiedelt, um einen Ausgleich zu schaffen. Die Besetzung der Posten in Regierung und Parlament der vergangenen Jahrzehnte halten sich ebenfalls die Waage. Trotzdem ist für viele Badener ein Stück Selbstständigkeit und Autorität verloren gegangen, der viele noch heute nachtrauen.

Klassische Nachbarschafts-Frotzeleien

Kultur, Sprache, Tradition: Was unterscheidet nun die Badener genau von den Schwaben? Der Schwabe ist nicht unbedingt ein Württemberger. Er ist ein Bewohner alemannischer und rhein-/mainfränkischer Herkunft. Und somit - auch wenn man es nicht wahrhaben will - schon wieder mit dem Badener verwandt. Dieser lässt sich wiederum nicht eindeutig identifizieren, schon gar nicht durch seinen unverkennbaren Dialekt.

In Schwaben spricht man Schwäbisch – das ist jetzt mal ganz klar. Und das Schwäbische reicht von den Dialekten am Mittleren Neckar über Oberschwäbisch bis zum schon ans Bayerische anklingende Schwäbisch des Allgäus.

Die Region Baden dagegen ist zunächst nur der Ort, nach dem sich die Fürstenfamilie nannte, also im 20. Jahrhundert zubenannt, um es von anderen Orten zu unterscheiden. Die Fürsten mit dem Titel Markgrafen nannten sich also „von Baden“ und im Lauf der Zeit ging der Fürstenname so auf das Land über. Die Bewohner Badens sind die Badener, niemals Badenser! Das ist eine persönliche Beleidigung, obwohl es eigentlich nur die Zugehörigkeit zu Baden bezeichnet. So gesehen wären die Schwaben dann auch zum größten Teil Württemberger.

Die Sprache in Baden ist bunt und vielfältig: Seealemannisch am Bodensee, Hochalemannisch am Hochrhein, Oberalemannisch im Markgräflerland und im Breisgau, das Niederalemannisch in der Ortenau, fränkische Mundarten um Karlsruhe, Mannheim (Kurpfälzisch), im Odenwald (Ourewällerisch) und am Main (Mainfränkisch). Einen gemeinsamen Dialekt, also ein „Badisch“, gibt es nicht.

Die Wappen der Badener und Schwaben unterscheiden sich natürlich auch. Die einen haben den Greif, die anderen den Hirsch. Und dass sie ganz wichtige Gegensätze in ihren angestammten Charakteren haben. Doch ob nun badische Grumbernudle, Flädlesupp‘ und Brägele, oder schwäbische Brezel, Maultaschen und Spätzle mit Sauce – eines haben sie doch gemeinsam: sie schmecken unglaublich lecker.